Setzen wir aufs falsche Pferd, wenn wir uns nur um unseren Online-Auftritt kümmern?
Mein Wunsch, in die Presse zu kommen, war groß. Ich war durch den Erfolg von „Das Buch deines Lebens 1“ bereits mehrfach in der Presse und das Gefühl war wirklich einzigartig. Ich war so stolz. Und das wollte ich wieder. Mehr Reichweite und mehr Stolz.
In diesem Blogbeitrag gehe ich im Grunde auf fünf Dinge ein.
Wie lief das bei mir ab?
Warum will ich in die Presse?
Was hat es mir gebracht?
Wie unterschiedlich sind die Interviews?
Tipps und Tricks?
Ich habe oft Artikel darüber gelesen, wie man eine richtige Presseerklärung schreibt, habe an Formulierungen gesessen und bin verzweifelt. Denn über mich etwas Interessantes zu schreiben ist für mich eine unlösbare Aufgabe gewesen. Das ist einfach nicht mein Ding, obwohl ich so gern das Ergebnis sehen wollte.
Was ich also tat?
Ich will in die Presse mit meinen Büchern
Ich habe mir bei dem Buchmarketing Weekend von Texthungrig einen Vortrag einer Pressereferentin angeschaut. Seitdem träumte ich davon, sie eines Tages zu buchen und jemanden die Pressearbeit für mich erledigen zu lassen. Da finanziell gerade erst der Branding-Aufbau anstand, wusste ich, dass ich mich gedulden durfte. Also blieben mir zwei Möglichkeiten. Entweder ich mache es selbst oder ich warte, bis ich mir professionelle Pressehilfe leisten konnte.
Ich habe zum Beispiel in der Heimatstadt bei der Zeitung angerufen und den Kontakt erfahren, an den ich mich wenden dürfte und dabei ist es geblieben. Ich habe die Vorlage für Presseerklärungen vor mir zu liegen gehabt und das leere Blatt angestarrt. Und sowas kenne ich nicht. Ich habe immer was zu schreiben. Nur eben nicht, wenn es um sowas geht.
Sogar zwei Bücher zum Thema Pressearbeit sind bei mir eingetrudelt. Diese habe ich nie gelesen und inzwischen bei Instagram in einem Gewinnspiel verlost.
Und dann war wieder das Buchmarketing Weekend, Rowena war wieder da und ich wusste, jetzt bin ich so weit. Wir führten ein kostenloses Erstgespräch, besprachen, wie wir zusammenarbeiten wollten und dass aktuell nicht der richtige Zeitpunkt sei, um loszulegen. Wir beschlossen, dass wir zehn Stunden zusammenarbeiten wollten und ich mich erst wieder melde, wenn mein neues Buch ins Lektorat geht.
Meine Bücher wollen in die Presse
Ein paar Monate später hatten wir dann unser erstes offizielles Gespräch und ich erzählte ihr alles über mich und meine Bücher. Sie hörte schnell raus, welcher Teil meiner Geschichte interessant genug für einen Pitch war.
Als nächstes ging Rowena auf die Suche nach den entsprechenden Zeitungen. Dabei war es immer ein wichtiges Zusammenspiel, denn ich kannte ja die Blätter aus der Heimat und nannte ihr die Namen, damit sie versuchen konnte, mich dort unterzubekommen. Oft rief sie dort zuerst an, fühlte vor und dann schrieb sie mir einen Pitch, den ich dann rausschickte.
Wir erweiterten unsere Anfragen dann auch auf Podcasts.
Die zehn Stunden endeten mit einer großen Tabelle mit Kontakten, die Rowena für mich herausgesucht hat. Ein paar interessanten Pitches und wundervollen Erfolgen. Was diese mir gebracht haben, erfährst du gleich.
Ich bin wirklich in der Zeitung – Wahnsinn
Bevor ich dir sage, was mir die Pressearbeit gebracht hat, möchte ich dir meine wahren Beweggründe erzählen, warum ich eigentlich in die Presse wollte und immer noch will.
Meine NLP Trainerin Susanne meinte vor ein paar Monaten zu mir, dass ich meiner Identität noch ein wenig hinterherhinke. Ein Teil der Heilung dieser Sache wäre, meine Erfolge mehr zu feiern und das versuche ich tatsächlich immer mehr zu integrieren. Ich finde dieses Thema gar nicht so leicht und es hat einen eigenen Beitrag verdient. Deshalb belasse ich es jetzt dabei.
Wenn ich sehen würde, dass ich in der Zeitung wäre, dann könnte ich es quasi schwarz auf weiß sehen, dass ich gut bin. Für mich waren immer nur die Leute abgedruckt, die es geschafft hatten. Und das wollte ich so gern sehen. Wie eine Art Beweis. Außerdem wollte ich, dass auch andere Menschen sehen, dass ich es geschafft hätte. Dies zuzugeben ist etwas unangenehm, doch wir sind ja hier ehrlich.
Ich wollte, dass meine Mama und Oma etwas in der Hand halten können, um stolz zu sein (was sie natürlich auch so sind). Ich wollte, dass zum Beispiel ehemalige Kollegen sehen, dass ich es geschafft habe oder auch Bekannte.
Realistisch betrachtet ist es totaler Bullshit, denn ob ich da jetzt in der Zeitung bin oder nicht: Ich bin Schriftstellerin und ich kann vom schreiben leben. Das ist wahnsinnig toll und der schönste Traum, den ich lebe. Tag für Tag.
Nun erzähle ich dir endlich, was wir bei der Zusammenarbeiterreicht haben.
Ich bin in der Presse, ich hab‘s geschafft
Was hat es mir also gebracht?
Ich wurde in einer Berliner Zeitung abgedruckt sowie in zwei Zeitungen aus der Heimat. Bei anderen Magazinen stehe ich auf der Warteliste für eventuelle Beiträge. Außerdem habe ich drei große Podcast Bestätigungen bekommen, bei denen die Interviews noch ausstehen und ich habe eine Vorlage für Pitches sowie eine große Tabelle mit Kontakten, die zu mir und meinem Thema passen.
Hat sich das nun alles gelohnt?
Ja. Voll und ganz. Ein Artikel führte dazu, dass ich eine Coaching-Anfrage bekommen habe. Du weißt ja sicher, dass ich Menschen helfe, Bücher zuschreiben. Derzeit tu ich dies noch über Coaching ,doch gerade arbeite ich an einem Programm, bei dem ich anderen helfe, endlich ihren Herzenswunsch vom eigenen Buch zu erfüllen. Du kannst also sehr gespannt sein, falls das was für dich ist.
Der Artikel, der direkt in meiner Heimatstadt veröffentlicht wurde, war der Knaller. Freunde schrieben mich an, dass ich in deren Newsfeed bin, dass sie mich bei der Facebook Seite der Zeitung gesehen haben und dann lag da plötzlich ein riesiger Artikel über mich vor meiner Nase. Wahnsinn. Es hat geklappt. Ich war so stolz.
Nur Stolz allein ernährt mich nicht – lach. Dieser Artikelführte dazu, dass ein ehemaliger Lehrer mich erkannte und anschrieb. Wow. Jetzt mal ehrlich. Wenn sich an deiner alten Schule herumsprechen würde, dass aus dir was geworden ist, ist das schon ein saucooles Gefühl, oder? –nochmal lach.
Auch das zuzugeben ist mir komischerweise wieder unangenehm, obwohl ich mir sicher bin, dass es vielen Menschen so geht.
Dieser Lehrer hat nicht nur Werbung für mich auf relevanten Schwedt-Seiten gemacht, sondern er hat meine Taschenbücher als Geschenk gekauft, sowie meine E-Books runtergeladen. Also wenn wir hier von finanziellem lohnen reden, kann ich zumindest ganz sicher sagen, dass ich darüber schon mal Geld gemacht habe.
Beim Thema Marketing ist es ja oft so, dass man nie ganz genau die Zahlen nachverfolgen kann. Meine Taschenbuch Verkäufe sind auf jeden Fall gestiegen, ob es nun auch an Weihnachten und einer neuen E-Book Veröffentlichung lag, ist natürlich schwer zu sagen.
Oft geht es ja auch um einen Dominoeffekt, der zeitversetzt spürbar ist. Wenn er das Buch jemandem empfiehlt und die Person mein Buch mag, kauft sie vielleicht im nächsten Jahr zu Weihnachten wieder eins. Und im Endeffekt zählt jeder Buchkauf, jede Empfehlung, jeder Newsletter-Abonnent usw.
Meine Bücher in der Presse bringen mir mehr Reichweite
Durch das Interview habe ich erfahren, dass wir in Schwedt sogar doch noch eine Buchhandlung haben. Einer von der Zeitung, mit dem ich das Gespräch hatte, wollte mich dort unterbringen und eventuell mal über eine Lesung nachdenken, sofern die Lage da draußen es irgendwann mal wieder zulässt. Mein Lehrer postete dann, dass ich in der Buchhandlung zu finden bin. Wer von den beiden damit was zu tun hatte, weiß ich nicht. Ich weiß nur, jedes Mal, wenn es meine Bücher in eine Buchhandlung schaffen, steigt meine Reichweite und ich bin jedes Mal unfassbar glücklich.
Für mich hat sich die Zusammenarbeit auf jeden Fall gelohnt und ich werde mit Rowena weiterarbeiten. Wir suchen noch nach dem richtigen Modell und machen in ein paar Wochen weiter. Willst du eigentlich wissen, wie so ein Interview abläuft?
Eins kann ich dir sagen. Es ist wie mit der Sache, in die Buchhandlung zu kommen. Jedes Mal läuft es anders.
Die Presse ruft an
Das Interview mit der Berliner Zeitung lief wie auch schon beim ersten Mal. Wir kannten uns schon, trafen uns in einem Biergarten, plauderten viel über Orte, die es zu entdecken gilt und dann noch ein bisschen über mich. Wir machten ein Foto und ein paar Wochen später war ich in der Zeitung.
Beim ersten Mal war das Foto total klasse, beim zweiten Mal war ich um ehrlich zu sein nicht so happy damit. Was mich dazu führte, als meine Videografin Sarah (ich finde es immer noch mega, diesen Satz zu sagen. Meine Videografin… lach) gerade da war, sie darum zu bitten, zwei Pressebilder von mir zu machen. Ich wusste da schon durch ein anders Interview, dass die Damen und Herren von der Zeitung das Querformat lieben, wovon ich als Instagramerin nicht sehr viel in der Galerie habe.
Das zweite Interview lief anders ab. Ich bekam einen Anruf, als ich gerade spazieren war. Eine freundliche Dame am Telefon fragte, ob ich gerade Zeit hätte, woraufhin ich ihr erklärte, dass ich das habe, wenn es sie nicht störe, dass ich gerade spaziere. Das fand sie toll. Sie schickte mir, im Gegensatz zu dem anderen Interview, den Entwurf. Wie cool. Das war neu für mich und auch toll. Leider habe ich entweder die Überschriftübersehen oder es gab sie da noch nicht.
Ein großer Zeitungsartikel über mich
Der Artikel war toll und sehr groß, das Foto super, weil ich es aussuchen konnte, nur die Überschrift war ein Zitat aus meinem Klappentext. Natürlich toll, um Leseinteresse zu wecken, nur doof für meine Liebsten. Denn dort stand: Liebloser Freund und ätzende Kollegen. Du kannst dir denken, wer plötzlich alles auf der Matte stand. Exfreunde und Kollegen fühlten sich alle angesprochen. Hilfe.
Darauf habe ich dann beim nächsten Interview geachtet. Dieses war wieder am Telefon und den Termin haben wir vorher ausgemacht. Ich konnte das Bild wählen, den Entwurf checken und dann war da ein megaschöner großer Artikel. Wahnsinn.
Spannend war auch, dass jeder einen anderen Fokus hatte und so das Gespräch immer etwas anders ausfiel. Wir hatten Pitches geschrieben, die ein paar krasse Themen anschnitten, über die ich selbst gar nicht unbedingt gern reden wollte. Sie dienten nur zum Locken und tatsächlich interessierte das gar keinen. Es ging in den meisten Fällen um mich und den Fakt, wie ich es geschafft habe. Nicht um meine Bücher und nicht um krasse Lebensereignisse. Nur das Thema Burnout war recht spannend für die Interviewer und darüber rede ich auch gerne, weil ich es immer noch wichtig finde, da offen mit umzugehen.
Übrigens hat mir mein Sprechtraining dabei geholfen, denn ohne wäre ich sicher sehr aufgeregt gewesen. Kennst du schon meinen Beitrag darüber?
Der Blogbeitrag über die Pressearbeit hat dein Interessegeweckt und du möchtest nun meine wichtigsten Tipps?
Ich habe zu allererst gelernt, dass man heutzutage keine Presseerklärungen mehr schreibt, sondern einen Interesse weckenden Pitch.
Außerdem ist der beste Zeitpunkt eine aktuelle Buchveröffentlichung, denn Presse lebt von Aktualität.
Sei vorbereitet. Habe ein Pressefoto parat. Denn wenn es schnell geht, wie damals bei mir, als die BILD anrief, dann hast du keine Zeit, noch ein Foto zu machen. Okay, die BILD wollte gar keins, nur du verstehst den Punkt.
Es empfiehlt sich auch einen Presseordner auf deiner Website zu integrieren. Das habe ich selbst noch nicht umgesetzt. Bald.
Und wie immer: Gib an Profis ab, wenn du nicht weiterkommst. Und wenn du sagst, da bist du noch nicht, helfe ich dir natürlich gerne im Coaching, dass du eines Tages deinen Traum vom Buch wahr machen kannst. Meld dich einfach bei mir. Ich bin für dich da.
Denn du hast es verdient, glücklich und erfolgreich zu sein.
Deine Sandy
Hier kannst du dir auch das Video zum Thema "Wie kommen meine Bücher in die Presse?" anschauen: