Wie Vergleichen dir schaden kann – und wie du es positiv für dich nutzt
Kennst du das? Du scrollst durch Social Media, triffst dich mit Kolleg:innen oder liest über die Erfolge anderer und plötzlich denkst du: „Warum bin ich noch nicht soweit?“ Zack, schon bist du in die Vergleichs-Falle getappt. Keine Sorge, das passiert den meisten von uns. Gerade wir Autor:innen und all die, die etwas verändern wollen, sind besonders anfällig dafür. Ich möchte dir zeigen, wie Vergleichen dich von deinem Weg abbringen kann – oder dir helfen kann, wenn du es richtig machst. Ich bin selbst schon in die Falle getappt und möchte drei Beispiele aus meinem Leben teilen, die dir zeigen, wie du damit umgehen kannst.
Beispiel 1: Der Vergleich mit der Super-Kollegin
Als ich mit dem Schreiben anfing, traf ich auf Kolleg:innen, die scheinbar mühelos alles schafften: Sie schrieben ein Buch nach dem anderen, hatten ein mega aktives Privatleben, und das alles immer im Top-Modus. Da gab es eine Kollegin, die für mich wirklich „next level“ war. Anfangs war ich total motiviert und dachte: „Ja, das kann ich auch!“ Doch nach kurzer Zeit merkte ich, dass mich das eher innerlich zerriss. Ich wollte plötzlich mehr leisten, mehr schreiben, einfach mehr machen. Aber zu welchem Preis?
Nach meinem Burnout hatte ich mir geschworen, ein Leben zu führen, das nicht von früh bis spät durchgetaktet ist. Ich wollte Raum für mich selbst, für Spaziergänge, Meditation und, ja, auch für entspannte Nachmittage mit einem Buch auf dem Sofa. Doch durch diesen Vergleich mit meiner Kollegin war ich auf dem besten Weg, wieder in alte Muster zu verfallen. Es brauchte eine Weile, bis ich erkannte: Ihr Weg ist nicht mein Weg. Und das ist vollkommen in Ordnung. Für mich ist es wichtig, das Schreiben zu genießen und nicht in einen Marathon zu verwandeln. Ich will auch in zehn Jahren noch mit Freude schreiben – und nicht ausbrennen. Denn mittlerweile kenne ich viele Autor:innen, die nach Jahren die Freude am Schreiben verloren haben und ich wünsche mir von Herzen, dass mir das niemals passiert. Deshalb möchte ich auch nicht jedes Jahr sechs und mehr Bücher schreiben.
Und bitte versteht das nicht als Wertung. Ich finde es mega toll, wenn Autor:innen soviel schreiben, es ist nur eben nicht mein Weg. Zumindest nicht bis heute.
Beispiel 2: Der Vergleich im Schreiballtag
Wie oft höre ich: „Mein Buch hat nicht so viele Vorbestellungen wie deins“ oder „Ich kann vom Schreiben noch nicht leben“. Es ist leicht, sich davon runterziehen zu lassen, aber lass mich dir eines sagen: Kein Vergleich ist fair.
Wir alle haben unterschiedliche Voraussetzungen. Vielleicht schreibst du in einem anderen Genre, hast andere Zielgruppen oder andere Ressourcen. Und selbst wenn all diese Faktoren gleich wären, wir haben alle einen anderen Lebensrhythmus, andere Verpflichtungen und Prioritäten. Warum also diesen Druck? Es ist doch viel sinnvoller, sich darauf zu konzentrieren, was dir wirklich wichtig ist und was du auf deinem Weg erreichen möchtest.
Statt dich also von solchen Vergleichen demotivieren zu lassen, frage dich lieber: Was kann ich davon für mich mitnehmen? Wie kann ich meine eigenen Ziele definieren, ohne mich von den Erfolgen anderer stressen zu lassen? Nimm den Vergleich als Ansporn, nicht als Last.
Beispiel 3: Der Vergleich mit Vorbildern und Coaches
Und dann sind da noch unsere Vorbilder und Coaches, die uns inspirieren sollen. Ich habe kürzlich gemerkt, dass ich mich zu sehr an ihnen orientierte und begann, mich selbst klein zu machen. Da waren sie, schon so erfolgreich, wo ich noch hinwill, und ich dachte: „Warum bin ich noch nicht so weit?“
Plötzlich zweifelte ich an mir selbst: Habe ich genug Ausbildungen? Bin ich gut genug? Diese Gedanken führten mich in eine Spirale des Mangels, wo ich mich nur noch auf das konzentrierte, was mir fehlt, statt auf das, was ich bereits habe. Aber dann kam die Erkenntnis: Mein Wert liegt nicht darin, was ich noch nicht erreicht habe, sondern in dem, was ich bereits tue und vor allem wie. Und genau das schätzen meine Leser:innen – meine Authentizität, meine Offenheit, meine Art, Dinge anzugehen, auch wenn sie nicht perfekt sind. Und das sie den Weg bei mir mitverfolgen können, wie ich es aus Krisen herausschaffe und in der Zeit irgendwie eine krasse Expertise in dem Thema erlange. Denn so helfe ich anderen auf meine ganz eigene Art und das laut all der Lesermails nachhaltig und mit Wums.
Diese Erkenntnis war wie ein Befreiungsschlag. Ich verstand, dass mein Weg – mit all seinen Höhen und Tiefen – genau richtig für mich ist. Und das hat mich dazu gebracht, den Vergleich abzuschütteln und mich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren: meine eigene Entwicklung und das, was ich der Welt geben kann.
Fazit: Dein Weg, deine Entscheidung
Vergleichen kann ein zweischneidiges Schwert sein. Es kann dich motivieren, deine Ziele mit neuer Energie zu verfolgen, oder es kann dich ausbremsen und dich von deinem Weg abbringen. Die Entscheidung liegt bei dir, wie du mit Vergleichen umgehst.
Mit wem vergleichst du dich, und wie beeinflusst dich das?
Nutzt du den Vergleich als Motivation oder bringt er dich eher vom Kurs ab?
Vielleicht ist es an der Zeit, innezuhalten und dich daran zu erinnern, dass dein Weg einzigartig ist – und genau so richtig, wie er ist.
Du hast es verdient, glücklich auf deinem eigenen Weg zu sein.