Der erste Schritt zur Schriftstellerin

Autoren-Tipps

Der erste Schritt zur Schriftstellerin: Tagebuch schreiben

Du träumst davon, ein Buch zu schreiben? Oder sogar mehrere? Odervielleicht sogar ein Leben lang und davon zu leben? Trotzdem kommst du nicht so richtig in die Gänge, du hast noch nicht das nötige Fachwissen, kein Thema oder andere Ausreden?

Es ist überhaupt nicht wichtig, dass du gleich heute anfängst, ein Buch zuschreiben, trotzdem kannst du ab HEUTE, jeden Tag etwas für deinen Traum tun. Kaufe dir ein Tagebuch und lege los.

Kaufe dir ein Tagebuch

Mir ging es lange selbst so, dass ich so gern wollte, aber nicht wusste wie. Dann habe ich einen Film gesehen, der mich unglaublich motiviert hat. Leider weiß ich nicht mehr, wie er hieß, aber es ging um eine Schriftstellerfamilie. Der Vater war erfolgreicher Autor und hat seinen Kindern Taschengeld gezahlt, wenn sie Tagebuch führten, weil er sich wohl die selbe Karriere für sie erhoffte. Die Tochter hatte dann sehr schnell ihr erstes Buch geschrieben. Mal abgesehen davon, dass man sich über die Erziehungsmethode streiten kann, hat dieser Film etwas bei mir verändert. Der Sinn war doch ganz klar, schreibe jeden Tag Tagebuch und dann übst du, wie es sein wird ein Buch zu schreiben. Du wirst deinen Wortschatz erweitern, merken, was funktioniert, Redewendungen und Metaphern finden, üben Dialoge aufzuschreiben oder Stimmungen, alles was man eben als Schriftsteller so braucht.

Schreibe jeden Tag Tagebuch und dann übst du, wie es sein wird ein Buch zuschreiben

Ich hatte diesen Film Ende des Jahres gesehen, mein Leben war sowieso nicht sonderlich prickelnd zu der Zeit und ich beschloss, etwas zu ändern. Ich stehe auf den Jahreswechsel, Neuanfang & Altes loslassen. Ich geh da richtig drin auf, sehr zum Leidwesen meines Exfreunds 😊, und so habe ich mir vorgenommen, am 1. Januar damit zu starten. Da ich ein Notizbuchsuchti bin, hatte ich genug davon zuhause rumzuliegen und suchte mir sorgsam das richtige Tagebuch aus.

Am 1. Januar war es dann so weit. Ich war ganz aufgeregt, dennoch hatte ich direkt tausend Ausreden parat, warum ich nicht damit anfangen sollte. Ich bin doch noch zu Besuch bei meinen Freunden, da ist das doch total doof sich einfach zurückzuziehen und in sein Tagebuch zu schreiben? Ich mein, ich bin doch nicht mehr in der Grundschule. Was soll ich denn schreiben? Wie soll ich überhaupt anfangen? Und so weiter. Doch dann sah ich immer wieder den Film vor Augen und dachte mir, scheiß drauf. Ich will Schriftstellerin werden! Dann schreibe ich eben genau das hinein, meine Gedanken und Ziele, denn davon habe ich schließlich genug.

Der Anfang wird überbewertet

Ich glaube, dass genau das die größte Hürde ist. Der Anfang. Wie beginne ich? Mit „liebes Tagebuch“? „Hallo ich?“ „Hallo du?“ „Tachchen?“ Was soll darein? Doch ganz ehrlich, der Anfang wird überbewertet. Es ist nicht wichtig was du schreibst, sondern das duschreibst. Setze den Stift an und überwinde die schwerste Hürde. Schreibe. Du kannst hineinschreiben, dass du nicht weißt, was du schreiben sollst, wie dein Tag war, was dich bedrückt, was du dir wünscht, wie sehr dich dein Chef nervt, dass dein rechter Fuß weh tut, deine Beine jucken, was du geträumt hast, was du zum Frühstück hattest. Ganz egal, alles, was sonst niemanden interessiert, kannst du da reinschreiben, denn es geht erstmal nur darum, eine Regelmäßigkeit ins Leben zu rufen.

Es ist nicht wichtig was du schreibst, sondern das du schreibst

Es gibt verschiedene Arten von Tagebüchern und du kannst sie alle austesten. Hauptsache, du schreibst jeden Tag. Ich stelle dir hier drei Arten vor. Es gibt natürlich noch viel mehr.

Es gibt das literarische Tagebuch, dort geht es darum, jeden Tag eine Szene, eine Stimmung oder eine Person zu beschreiben. Das wird oft für Schriftsteller empfohlen, doch ich finde, damit sollte man erst anfangen, wenn man das normale Tagebuch in seinen Alltag eingebaut hat, weil das leichter ist.

Dann gibt es ein Dankbarkeitstagebuch. Das wird oft von Therapeuten empfohlen. Dort kannst du täglich notieren, wofür du eben den Tag über dankbar warst. Ich mache das sowieso jeden Abend in Gedanken, bevor ich schlafen gehe, so dass ich das nicht unbedingt noch aufschreiben muss, doch da ist jeder anders, also versuche es mal. Es hebt die Laune gewaltig, denn gerade am Anfang ist man oft überrascht, wie viele schöne Dinge der Tag zu bieten hatte, auch wenn sich das nicht immer so angefühlt hat.

Eine weitere Tagebuchform ist das Stimmungstagebuch. Das wird oft im Rahmen von Depressionen oder auch anderen psychischen Erkrankungen empfohlen, ist jedoch auch sehr gut für alle geeignet. Denn oft merken wir gar nicht, warum unsere Laune plötzlich schlechter geworden ist. Bei Depressionen kommt eine graue Wolke angeflogen, die auf die Stimmung drückt und du weißt meistens gar nicht, wieso kommt denn jetzt schon wieder diese Wolke? Wenn man dann Zettel und Stift nimmt, ist man oft erstaunt, was da zu Tage kommt. Es löst sich diese Wolke dann schon wieder auf, weil es einmal ‚angesprochen‘ und erkannt wurde. Immer wieder überwältigend. Probiert es gern mal aus, wenn euch eine Emotion überrollt.

Es gibt nur eine Regel, schreibe täglich

Was ich am wichtigsten finde ist, dass alles erlaubt ist. Wenn dir heut nicht so sehr danach ist, dann schreibe eben Stichpunkte, wenn du keine Lust hast, dann erlaube dir, nur eine halbe Seite zu schreiben. Bei einem Buch hat man auch nicht immer den perfekten Tag, doch du wirst nur dann feststellen, dass du trotzdem einen Schreibflow hast oder beim Schreiben entwickelst, wenn du dich an dein Projekt ran setzt.

Es gibt Tage, da denke ich, dass ich wirklich keine Lust habe, zu schreiben oder keine Zeit, doch ich setzte mich trotzdem hin und bin oft überrascht, wie redselig ich plötzlich werde. Aus „ich hab keine Lust“ werden plötzlich Romane. Das muss natürlich nicht immer so sein, und das ist okay. Wichtig ist, dass du trotzdem dranbleibst, denn darum gehts.

Alltagsszenen können zur Buchideen werden

Am zweiten Tag meiner Tagebucherei (ja ja, Neologismus und so) habe ich eine lustige Geschichte im Supermarkt erlebt. Ich kam nach Hause und wollte das Erlebte für meine Einsendeaufgabe meines Fernstudiums nutzen und notieren. Fehlanzeige. Mir fiel plötzlich ein, dass ich doch gar keine Dialoge schreiben kann und die Szene bestand aus Dialogen. Mist. Na gut, Rechner wieder aus, was gegessen, Film geguckt und im Bett lag ich dann und überlegte, was ich denn nun, todmüde und vom ersten Arbeitstag des Jahres genervt, noch in mein blödes Tagebuch schreiben könnte. Ich wollte die nervigen Themen aus dem Büro nicht nochmal durchkauen und auch nicht schreiben, wie ich mich fühlte. Da fiel mir wieder die Szene aus dem Supermarkt ein und ich dachte, okay, dieses Buch wird nie jemand lesen und irgendwas muss ich schließlich schreiben, also legte ich los. Ich schrieb und schrieb, lachte und schrieb und dann las ich das Ganze. Siehe da, es war gar nicht so schwer. Das Hexenwerk Dialog schreiben war gar kein Problem und ich hatte eine perfekte Einsendeaufgabe geschaffen. (Bei Interesse schicke ich euch gern meinen alten Text 😊)

Wow. Und so ein Ergebnis schon am zweiten Tag? Ich war begeistert und glaubte mehr und mehr daran, dass mein Tagebuch der erste Schritt auf dem Weg zur Schriftstellerin ist.

Online vs. Papier

Ich bin da ziemlich leidenschaftslos, ob man sein Tagebuch online oder auf Papier schreiben soll. Für mich ist es besser, das Buch immer dabeizuhaben, kein Internet zu benötigen und sicher zu sein, dass es niemals jemand liest, doch das darf zum Glück jeder für sich selbst rausfinden. Mit der Handschreiben kann am Anfang, wenn man aus der Übung ist, ganz schön nervig sein und weh tun, mit dem Laptop tippt es sich einfach schneller, doch es gibt Studien, dass man kreativer ist, wenn man mit Stift schreibt. Testes doch am besten beides.

Tagebuch Apps

Es gibt inzwischen auch schon richtige Tagebuch Apps. Zugegeben, superlustig, doch in den meisten Fällen nicht so richtig sinnvoll für den Vorsatz, täglich zu schreiben.

Es gibt das Filmtagebuch, hier lädst du einfach ein paar Sequenzen hoch, die du aufgenommen hast. Wäre in dem Fall nur hilfreich, wenn du den Film danach schriftlich beschreibst.

Das Emoji Tagebuch. Hier suchst du dir das passende Emoji für den Tag. Wie sinnvoll das für unser Ziel ist, weißt du selbst, doch ich fand das zu lustig, um es zu verschweigen. 😊

Ich nenn es mal das Fragentagebuch. Hier bekommst du verschiedene Fragen gestellt. Wie war das Wetter, was hast du getan, um deine Zukunft zu verbessern, warst du heut schon rebellisch? Das kann vielleichtsinnvoll sein, wenn man wirklich nicht weiß, was man schreiben soll, je nachdem, wie kurz eure Antworten dann wohl sind. Begeistert bin ich davon jedoch nicht. Wer ein Buch schreiben will hat ja auch niemanden neben sich sitzen, der ständig Hinweise und Fragen gibt.

Es gibt aber auch ganz coole Versionen. Welche, bei denen man sich vergilbte Seiten einstellen kann und sogar Sprachnachrichten hochladen kann. Vielleicht willst du nicht vergessen, was du am Abend aufschreiben möchtest und schickst dem Tagebuch schon mal eine Sprachnachricht. Find ich ziemlich cool, auch wenn ich definitiv beim Papierbuch bleiben werde.

Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig motivieren. Ihr könnt HEUTE anfangen, eurem Traum ein Stück näherzukommen. Viel Erfolg.

Schreibt mir gern auf Facebook, Instagram oder per Mail von euren Erfahrungen oder wo es noch hakt…

Eure Sandy

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