Diese Woche habe ich festgestellt, dass ein ganz bestimmtes Thema immer wieder auf mich zukommt. Egal, ob ich meinen Schreibratgeber lese, ein Bodo Schäfer Video schaue oder mit einer Freundin rede. Sowas passiert mir öfter und dann weiß ich, es gibt wieder etwas nachzudenken, worüber ich schreiben kann.
In meinen Büchern habe ich ja schon öfter darüber berichtet, wie man seine Träume erreichen kann, oder vielmehr, wie ich sie erreicht habe. Doch nun möchte ich mich mit dem Gegenteil befassen, denn diese Frage bekomme ich öfter gestellt.
In meinem Beispiel geht es um meine Buchveröffentlichung. Das wird jetzt etwas unangenehm, weil ich hierfür wieder mal sehr ehrlich sein muss, aber du kennst mich ja, da muss ich jetzt einfach durch.
Mein Warum: Ich wollte anderen mit meinem Buch helfen
Mein neues Buch „Der nächste beste Schritt“ kam raus und alles was ich wollte, war damit anderen zu helfen, sie zu motivieren oder ihnen zu sagen, dass diese beschissene Zeit vorbei geht und Großartiges daraus entstehen kann, dass sie Geduld haben sollen und sie langsam beginnen sollen, den Kurs zu wechseln. Natürlich hatte ich nach dem Erfolg vom „Buch deines Lebens“ auch Hoffnungen, wieder so erfolgreich damit zu sein, aber auch gleichzeitig eine riesige Angst, denn das Buch hat zwar dieselben Themen, ist aber doch so anders. Ich hätte es fast nicht rausgebracht, hätte ich keine Testleser und Lektorin gehabt, die schon so motiviert waren, dass sie mir ellenlange Mails schrieben, was sie nun ändern werden. Doch dann kam ich vom Kurs ab.
Mein Buch ging den ersten Tag mega durch die Decke, doch dann ebbte es schon am zweiten Tag ab und fast niemand kaufte mehr. (Corona kam in unser Leben.) Mein Ranking wurde von Tag zu Tag schlechter und ich war echt traurig. Ein neuer Jule Pieper Roman und nur 10 Leute kauften ein Buch für 99 Cent? Irgendwas stimmt doch da nicht.
Falsche Ziele – Falsches Warum?
Ich war ziemlich unter Beobachtung. Wurde ständig auf mein schlechtes Ranking angesprochen und gefragt, was da los sei. Ja, also ich wusste es doch auch nicht. Ich habe ein paar Tage den Kopf in den Sand gesteckt, denn selbst teure Werbung, die ich geschaltet hab, brachte kaum Ergebnisse.
Eine Kollegin nervte mich richtig aus verschiedenen Gründen und ich sagte dann sowas wie „Ich will schon allein den Spiegel-Bestseller, damit sie endlich Ruhe gibt.“ Ja. Und da wären wir endlich beim Thema falsche Ziele.
Bin ich eine Heuchlerin? Erinnere dich an dein Warum
Versteh mich nicht falsch, ich will den Spiegel-Bestseller. Das ist mein Lebenstraum und ich werde ihn erreichen. Aber erstens, würde diese Kollegin dann erst recht durchdrehen und zweitens sind das definitiv die falschen Beweggründe. Außerdem enttarnte ich mich als Heuchlerin. Ich sagte immer, wenn mein Buch nur einem Menschen hilft, dann habe ich schon gewonnen und mehr erreicht, als in meinem alten Leben und so ist es doch auch. Also las ich mir die Mails durch von Menschen, die aufgrund dieses Buches begonnen haben, ihr Leben zu ändern, und besann mich wieder darauf, mich zu entspannen, darauf zu vertrauen, dass sich alles schon fügen wird und auf meine innere Stimme zu hören, die mich dort hin führen wird. Denn das Wichtigste hatte ich schon erreicht.
Das andere Wichtigste ist, dass ich meine Miete bezahlen kann. Das kann ich aktuell. Was in der Zukunft ist, weiß man nie, aber ich bin im Jetzt und um die Zukunftsängste nicht so mächtig werden zulassen, baue ich mir ganz nach Bodo Schäfer Manier einen finanziellen Schutz auf. Also kann ich auch da etwas aufatmen und muss nicht mehr so panisch sein wie noch vor einem Jahr.
Bei diesem Beispiel gibt es noch kein richtiges Happy End, ich kann nur sagen, dass die Verkäufe nach 1,5 Wochen am Tiefpunkt waren und als ich gestern meinen Aha-Moment hatte und deshalb meine Einstellung änderte, stiegen die Verkäufe. Aber ich bin wieder entspannt und glücklich über das bisher Erreichte, das ist schon Happy End genug.
Ist dein Warum stark genug?
In einem meiner Newsletter habe ich schon mal darüber erzählt, dass es kein Wunder ist, dass Jule es nicht schafft, joggen zugehen, weil auch sie die falschen Beweggründe hat. Sie denkt, dann wird sie schlanker, deshalb will sie raus. Nicht, wegen des Joggens. Also eigentlich will sie eher rausgewesen sein. Das motiviert doch niemanden, früher aus den Federn zu kommen. Was ist also dein Warum? Ist es stark genug, um deine Wünsche zu erfüllen? Ist es das richtige Warum oder willst du eigentlich etwas ganz anderes und denkst nur, du solltest xy wollen?
Ich kann dir von einem anderen Beispiel erzählen, das ich gestern in dem Bodo Schäfer Video gehört habe. Er war an einem noblen Ort und meinte immer, er will auch so eins dieser speziellen Häuser besitzen. Doch daraus wurde nichts. Bis ihm klar wurde, dass das eigentlich gar nicht sein Traum war, sondern er dieses Haus nur besitzen wollte, weil alle reichen Leute diese Häuser hatten. Es war also ein Wunsch, damit er angeben konnte und nicht, weil es sein Traum war.
Geniale Technik, ob dein Warum stimmt
Er verriet eine sehr geniale Technik. Wenn du die Augen schließt und an deinen Traum denkst, kommst du dann ins Träumen und man kann dich schwer da raus holen oder bist du nach einer Minute schon am Probleme lösen? Er meinte, dass er sofort darüber nachdachte, dass er dann mehrere Gärtner bräuchte, und wer das große Haus sauber machen muss und so weiter. Wenn das so läuft, ist es kein Traum. Ich fand diesen Trick total toll. Mein Wunsch ist also der Richtige. Doch die Beweggründe waren ein paar Tage lang die falschen, weil ich mich hab anstecken lassen vom Erfolgswahn anderer.
Doch mir geht es gut und ich vertraue. Es fügt sich immer alles, wenn ich mein Leben danach ausrichte und so wird es auch diesmal sein.
Hast du auch schon mal falsche Träume oder falsche Beweggründe für deine Träume gehabt?
(Anmerkung 1,5 Jahre später: Ich habe mir einen neuen Marketingplan überlegt, woraufhin die Verkäufe und die Sichtbarkeit stark gestiegen sind. Daraus wurde dann eine mehrteilige Blogreihe für meinen Selfpublisher-Blog und ich bekomme bis heute tolle Nachrichten über den Beginn vom Träume erfüllen.)