Wir treffen täglich unzählige Entscheidungen – einige sind klein, andere groß, und manche erscheinen bedeutungslos. Doch jede Entscheidung hat Einfluss darauf, wie sich unser Leben entwickelt, selbst wenn wir uns entscheiden, keine Wahl zu treffen. Es ist wichtig zu erkennen, aus welchem "Ich" heraus du entscheidest. Denn nicht jedes Ich führt dich zu den Ergebnissen, die du dir wünschst.
Ich habe viel über Entscheidungen nachgedacht und darüber, welche Version von mir gerade den Ton angibt. Dabei habe ich festgestellt, dass es mindestens drei verschiedene "Ichs" gibt, die Entscheidungen treffen können. Ich möchte diese mit dir teilen, damit du bewusster und gezielter die Weichen für deine Zukunft stellen kannst.
1. Das Gewohnheits-Ich: Bequemlichkeit und Sicherheit
Unser Gewohnheits-Ich trifft oft Entscheidungen, die uns vertraut sind und innerhalb unserer Komfortzone bleiben. Es wählt den Weg, den wir schon kennen, weil er weniger anstrengend oder riskant erscheint. Das ist auch okay – schließlich hat uns dieses Ich zu dem Punkt gebracht, an dem wir jetzt stehen.
Beispiel aus meinem Leben: Ich stehe aktuell vor der Frage, ob ich weiterhin im Selfpublishing bleiben oder einen Verlagsvertrag annehmen soll. Mein Gewohnheits-Ich denkt: „Bleib beim Selfpublishing, du weißt, wie es läuft. Hol dir einfach mehr Unterstützung, und dann wird alles wie gewohnt weitergehen.“ Das klingt verlockend, weil es weniger Veränderung bedeutet und nicht so viel Mut erfordert. Doch genau hier liegt die Gefahr, dass ich langfristig in denselben Bahnen bleibe, ohne wirklich zu wachsen.
Frage dich: Wenn du Entscheidungen triffst, folgst du oft denselben Mustern, weil es einfacher oder sicherer ist? Das Gewohnheits-Ich hat seinen Platz, aber es bringt uns selten zu neuen Zielen.
2. Das Next Level Ich: Den nächsten Schritt wagen
Das Next Level Ich verkörpert die Version von dir, die bereit ist, ein bisschen über die Komfortzone hinauszugehen. Es trifft Entscheidungen, die Wachstum fördern und neue Erfahrungen ermöglichen, ohne gleich alles auf den Kopf zu stellen.
Für mich war diese Perspektive ein entscheidender Wendepunkt. Mein Next Level Ich würde nicht einfach im Selfpublishing bleiben, sondern nach einem guten Verlagsvertrag suchen, der mir mehr Sichtbarkeit und eine finanzielle Entlastung bietet. Ein Vertrag, der mir ermöglicht, mehr Zeit zum Schreiben zuhaben und nicht alles selbst organisieren zu müssen. Das wäre ein Schritt in eine neue Richtung, ohne jedoch völlig unbekanntes Terrain zu betreten.
Wie kannst du dein Next Level Ich erkennen? Stelle dir vor, du hast einen kleinen Meilenstein erreicht, der dir zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist. Für mich wäre das der Verlagsvertrag mit einem Vorschuss, der mir finanzielle Sicherheit gibt. Das Next Level Ich denkt in Wachstums-Schritten und zieht gezielt größere Möglichkeiten an, ohne sich dabei zu überfordern.
3. Das Ultimate Ich: Die große Vision ansteuern
Und dann gibt es noch das Ultimate Ich, die Version von dir, die all deine großen Träume verwirklicht hat. Diese Person lebt das Leben, das du dir immer erträumt hast, mit all den Freiheiten, Möglichkeiten und Erfolgen, die du dir vorstellen kannst. Entscheidungen aus diesem Ich heraus zu treffen, bedeutet, mutige Schritte zu wagen und die Abkürzung zu nehmen, anstatt dich mit kleinen Fortschritten zufriedenzugeben.
Ich fragte mich selbst: „Warum nicht direkt die größte Vision anstreben?“ Mein Ultimate Ich würde einen großen Verlag mit einem stattlichen Vorschuss wählen, der mir die Freiheit gibt, mich ganz auf das Schreiben zu konzentrieren. Es würde mir ermöglichen, in einer Penthouse-Wohnung in New York zu wohnen, einfach weil ich es kann, und gleichzeitig andere Autor*innen zu unterstützen, indem ich zum Beispiel Gewinnspiele mit Cover-Gutscheinen veranstalte.
Dieses Denken mag für manche zu groß oder unrealistisch erscheinen. Doch die Wahrheit ist, dass es nicht schwieriger ist, eine große Vision zu verwirklichen, als ein kleines Ziel zu erreichen. Es geht um die Bereitschaft, aus dem Ultimate Ich heraus Entscheidungen zu treffen und die großen Schritte zu wagen, anstatt sich mit dem Nächstbesten zufrieden zu geben.
Entscheidungen aus der Gesundheitsperspektive
Um das Ganze konkreter zu machen, ein weiteres Beispiel aus meinem Leben: Ich hatte einen Eisenmangel, den ich lange ignorierte – ein typisches Verhalten meines Gewohnheits-Ichs. Irgendwann entschied ich mich, einen Schritt weiterzugehen und mein Next Level Ich einzuschalten. Ich ging zur Heilpraktikerin, ließ meine Werte überprüfen und nahm Nahrungsergänzungsmittel. Doch dann stand die Entscheidung für eine Eiseninfusion an.
Mein Ultimate Ich sagte: „Warum nicht meine Gesundheit auf ein neues Level bringen und mir die Zeit nehmen, die ich wirklich brauche?“ Anstatt die Eiseninfusion als letzte Option zu wählen, begann ich, meine Ernährung umfassend umzustellen und mir mehr Zeit für meine Gesundheit zu nehmen. Plötzlich wurde meine Gesundheit zur Priorität Nummer eins, was vorher nicht der Fall war.
Aus welchem Ich entscheidest du?
Jede Entscheidung, die wir treffen, wird von einem bestimmten Ich beeinflusst. Die Frage ist, welches Ich du sprechen lassen möchtest. Dein Gewohnheits-Ich kann dich in gewisser Weise schützen und dir Stabilität geben, aber es hält dich auch in alten Mustern gefangen. Dein Next Level Ich bringt dich voran, aber in kleinen, vorsichtigen Schritten. Und dein Ultimate Ich zeigt dir, was möglich ist, wenn du bereit bist, groß zu denken und mutige Entscheidungen zu treffen.
Hier sind einige praktische Tipps, um bewusster Entscheidungen zu treffen:
- Erkenne dein Ich: Überlege dir bei jeder wichtigen Entscheidung, welches Ich gerade aktiv ist. Fühlt sich die Entscheidung wie „das Gewohnte“ an oder ist es ein Schritt, der dich wachsen lässt?
- Visualisiere dein Ultimate Ich: Wie sieht dein Traumleben aus? Was für eine Person bist du dort? Nutze diese Vision, um Entscheidungen aus diesem zukünftigen Ich heraus zu treffen.
- Kleine Schritte mit großen Zielen verbinden: Es muss nicht immer alles auf einmal passieren. Du kannst dein Gewohnheits-Ich nutzen, um dich sicher zu fühlen, während du in kleinen Schritten in Richtung Ultimate Ich gehst.
- Lerne aus Rückschlägen: Wenn du feststellst, dass eine Entscheidung dich nicht weitergebracht hat, sieh es als Feedback. Manchmal ist es nötig, Umwege zu gehen, um zum Ziel zu kommen.
- Sei mutig und handle: Nur wenn du wirklich handelst, können sich deine Wünsche verwirklichen. Es hilft nicht, nur darüber nachzudenken, welche Version deines Ichs die Entscheidung trifft. Du darfst die Schritte auch wirklich gehen.
Fazit: Wer möchtest du sein?
Die Entscheidung, aus welchem Ich heraus du handelst, kann den Unterschied zwischen Stillstand und Wachstum ausmachen. Jede Version deines Ichs hat ihre Berechtigung und kann dir je nach Situation weiterhelfen. Doch wenn du wirklich etwas verändern und deine Träume verwirklichen möchtest, frage dich: „Welche Entscheidung würde mein Ultimate Ich treffen?“ Und dann handle entsprechend.
Denn du bist es wert, die Entscheidungen zu treffen,die dich voranbringen.