Verkauf dich nicht unter Wert – Warum du deinen Wert kennen und vertreten solltest
Wir alle kennen diese Momente, in denen uns ein Angebot verlockend erscheint, aber etwas in uns sagt, dass es nicht ganz das Richtige ist. Vielleicht passt der Preis nicht, vielleicht ist die Gegenleistung nicht fair – doch aus Angst, die Chance zu verpassen, sagen wir zu. Und genau darum geht es in diesem Beitrag: Dich nicht unter Wert zu verkaufen. Denn auch wenn ein Angebot auf den ersten Blick gut erscheint, kann es langfristig negative Auswirkungen haben, wenn es nicht deinem wahren Wert entspricht.
In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie wichtig es ist, dass du deinen Wert kennst und auch in Verhandlungen verteidigst – sei es bei einem Buchvertrag, einer Kooperation oder einer Lesung. Ich teile mit dir Geschichten, die dir Mut machen sollen, auf dein Bauchgefühl zu hören und deinen Wert nie zu unterschätzen.
Die Frau, die Nein zu L'Oréal sagte – und später das Doppelte bekam
Lass uns mit einer inspirierenden Geschichte beginnen, die ich von einem Tony Robbins Event mitgenommen habe. Eine Frau, die lange Zeit arbeitslos war und später im Kosmetikbereich tätig wurde, erzählte ihre Geschichte. Sie litt unter einer Hauterkrankung und entwickelte deshalb ihre eigenen Kosmetikprodukte. Mit großem Einsatz versuchte sie, ihre Produkte bei großen Kosmetikketten unterzubringen, stieß jedoch immer wieder auf Ablehnung.
Der Durchbruch kam. Später erhielt sie ein mega Angebot von L'Oréal erhielt – ein Angebot, von dem die meisten nur träumen können. Und doch entschied sie sich dagegen. Warum? Weil sie spürte, dass ihre Produkte mehr wert waren und sie nicht bereit war, sich unter Wert zu verkaufen, auch wenn es sich um eine der größten Kosmetikmarken der Welt handelte. Was danach geschah? Weitere Angebote kamen, und am Ende unterschrieb sie einen Vertrag bei L'Oréal, der weit über dem ursprünglichen Angebot lag. Diese Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, auf den eigenen Wert zu vertrauen – auch wenn es zunächst schwerfällt und logisch gesehen alles dagegenspricht.
Warum es wichtig ist, deinen Wert zu kennen
Vielleicht fragst du dich jetzt: „Wie erkenne ich meinen Wert?“ Das ist gar nicht so einfach, denn oft haben wir gelernt, bescheiden zu sein oder unsere Arbeit nicht zu hoch zu bewerten. Aber genau hier liegt das Problem. Wenn du ständig deine Preise oder dein Honorar drückst, sendest du nicht nur ein Signal an andere, sondern auch an dich selbst: „Ich bin nicht wertvoll genug, um mehr zu verlangen.“
Ein Beispiel aus meinem eigenen Leben verdeutlicht das: Ich habe eine alte Schreibmaschine, die ich lange als Deko nutzen wollte. Sie war jedoch so schwer, dass ich sie nie aus dem Keller holen konnte. Mein Partner entschied, sie bei eBay zu verkaufen, und setzte den Preis auf 30 Euro fest. Viele Interessent*innen versuchten, den Preis zu drücken, aber wir blieben standhaft. Schließlich wurde die Schreibmaschine für 30 Euro verkauft – genau zu dem Preis, den wir festgelegt hatten.
Was hat das mit deinem Wert zu tun? Es zeigt, dass es manchmal nur darum geht, geduldig zu bleiben und zu wissen, was du willst. Hätten wir nachgegeben und die Maschine für weniger verkauft, hätten wir uns nicht nur um das Geld gebracht, sondern auch das Gefühl bekommen, dass unser Urteil falsch war. Und genau das passiert auch, wenn du deine Arbeit, deine Zeit oder deine Kunst unter Wert verkaufst. Es hinterlässt ein Gefühl des Mangels – als ob du nicht wertvoll genug wärst, mehr zu verlangen.
Der Wert deiner Arbeit – auch in schwierigen Situationen
Gerade als Autor*in oder kreativ*er Schaffende*r stehst du oft vor dem Dilemma, wie viel du für deine Arbeit verlangen solltest. Es gibt immer wieder Situationen, in denen dir gesagt wird, dass man dir kein Honorar zahlen kann, aber du dafür „Reichweite“ bekommst. Die Verlockung ist groß, besonders wenn die versprochene Reichweite riesig ist. Aber auch hier gilt: Verkaufe dich nicht unter Wert.
Eine Freundin von mir bekam ein tolles Angebot für eine Kooperation – allerdings ohne Bezahlung, nur mit der Aussicht auf eine große Reichweite. Es fiel ihr schwer, aber sie lehnte ab. Sie sagte, ihre Vorbereitung und die ganze Arbeitszeit, das macht sie einfach nicht mehr umsonst. Was passierte? Nur wenige Tage später erhielt sie ein Angebot von derselben Firma, diesmal mit einem Honorar von 7000 Euro plus der versprochenen Reichweite. Sie hatte klar gemacht, dass ihre Arbeit einen Wert hat, und die Firma respektierte das.
Wie du deinen Wert in Verhandlungen vertrittst
Es ist nicht immer einfach, für sich selbst einzustehen, besonders in Verhandlungen. Doch es ist enorm wichtig, dass du klar formulierst, was du wert bist – egal, ob es um einen Buchvertrag, eine Kooperation oder ein anderes Angebot geht.
Vor einiger Zeit erhielt ich selbst ein Verlagsangebot. Es war gut, aber nicht herausragend. Mein erster Gedanke war: „Ich sollte es einfach annehmen, schließlich ist es ein gutes Angebot.“ Doch dann dachte ich an die Geschichten, die ich gehört hatte, und beschloss, in die Verhandlung zu gehen. Ich wusste, dass ich mich unter Wert verkaufen würde, wenn ich dieses Angebot einfach so akzeptieren würde, ohne meine Bedingungen zu prüfen. Und genau das ist der Punkt: Du musst lernen, für deinen Wert einzustehen, auch wenn es manchmal bequemer wäre, das Erstbeste anzunehmen.
Die Gefahr, sich immer wieder unter Wert zu verkaufen
Wenn du immer wieder Kompromisse eingehst und dich unter Wert verkaufst, kann das langfristig deine Sicht auf dich selbst und deine Arbeit negativ beeinflussen. Es schleicht sich das Gefühl ein, dass du es nicht wert bist, mehr zu verlangen. Und das kann dazu führen, dass du in einem „Mangel-Modus“ feststeckst, in dem du dich selbst und deine Arbeit immer wieder unterschätzt.
Es ist vollkommen in Ordnung, in bestimmten Situationen Zugeständnisse zu machen – zum Beispiel bei einer Lesung, die dir zwar nicht viel Geld bringt, aber wichtig für deine Sichtbarkeit ist. Doch es sollte niemals zur Regel werden, dass du weniger verlangst, als du wert bist. Denn das spiegelt sich nicht nur in deinem Einkommen wider, sondern auch in deinem Selbstwertgefühl.
Fazit: Verkauf dich nicht unter Wert
Am Ende geht es darum, dass du deinen Wert kennst und für ihn einstehst. Ob es ein Verlagsvertrag, eine Kooperation oder ein anderes Angebot ist – nur weil es „gut“ ist, heißt das nicht, dass es deinen wahren Wert widerspiegelt. Es lohnt sich, geduldig zu bleiben und in Verhandlungen zu gehen, um sicherzustellen, dass du für das, was du tust, gerecht entlohnt wirst.
Frage dich selbst: Wo in meinem Leben habe ich mich schon einmal unter Wert verkauft? Und was kann ich tun, um in Zukunft besser für meinen Wert einzustehen?
Du bist eswert, für deinen Wert einzustehen.